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Inklusion

Vorwort

Mit dem Schuljahr 2014/2015 startete unsere Hauptschule in der neuen Klasse 5eine „Inklusive Lerngruppe“ und damit den gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne anerkannten Förderbedarf.

Als eine Schule, die auf biblischer Basis arbeitet und sich nach Jesus Christus benennt, fühlen wir uns seit jeher verpflichtet, jeden jungen Menschen willkommen zu heißen und jedem Wertschätzung entgegen zu bringen, unabhängig seiner Begabungen oder etwaigen Begrenzungen.

Im Sinne des evangelischen Pädagogen J. A. Comenius sehen wir, dass„Kompetenzunterschiede zwischen den Menschen nur solche des `Grades´“ (Comenius 1965, 37) sind. Der eine begreift lediglich schneller als der andere, erüberlegt schärfer oder er besitzt ein besseres Gedächtnis usw. (ebd., 39). So begreifen auch wir Verschiedenheit als Bereicherung, die individueller Förderung und Entwicklung bedarf.

Rahmenbedingungen

Dabei sind wir überzeugt, durch persönliche Beziehungen und die  Überschaubarkeit der einzügigen Hauptschule eine gute atmosphärische Voraussetzung zur Entdeckung und Förderung der verschiedenen Talente beitragen zu können. Unsere Förderschwerpunkte Lernen (LE), emotionale und soziale Entwicklung (ESE) und Sprache (SQ) waren traditionell Basis der Hauptschularbeit, so dass wir durch die Unterstützung von Fachkräften wie Sonderpädagogen, SchulsozialarbeiterInnen und Integrationshelfern unser Tätigkeitsfeld in diesen Bereichen erweitern können.

Schulorganisation

Anmeldung und Aufnahme

Als staatlich anerkannte Ersatzschule besitzen wir das Recht auf ein eigenes, schulinternes Anmelde-­ und Aufnahmeverfahren. Interessierte Eltern vonKindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf bewerben sich, wie alle anderen,mit unseren Anmeldeunterlagen im vorgegebenen Zeitraum. Je nach freien Aufnahmekapazitäten, Einschätzung des Förderbedarfes und einer Absprache mit dem Schulamt wird eine Aufnahmezusage oder -absage erfolgen. Informationenim Vorfeld von den Grundschulen dienen einer weiteren Einschätzung.

Personelle Voraussetzungen

Seit dem Schuljahr 2014/15 unterstützen eine Schulsozialarbeiterin und verschiedene IntegrationshelferInnen die Förderschwerpunkte Lernen, emotionale und soziale Entwicklung und Sprache. Unerlässlich ist die Tätigkeit des Sonderpädagogen  (LES). Fort- und Weiterbildung des Kollegiums erfolgt extern und intern. Durch die begonnene Zusammenarbeit mit der unweit ansässigen Förderschule „Auf der Höh“ können wir auf kompetente Beratung zurückgreifen.

Klassenstruktur 

In Klasse 5 und 6 sollte die Schülerzahl 23 nicht übersteigen. Aktuell liegt sie bei 18 und 21 mit insgesamt sieben inklusiven Schülern, die festgestellten Förderbedarf haben. Drei weitere Anträge auf sonderpädagogische Unterstützung im Bereich LES sind in Bearbeitung. Diese Schülerzahl soll zumindest in den beiden unteren Klassen die Richtschnur bleiben, um niemanden zu überfordern und den gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozess zu ermöglichen. Daher erwarten wir zum Schuljahr 2016/17 mindestens eine volle Stelle für einen Sonderpädagogen gemäß der Stellenbudgetierung an öffentlichen allgemeinen Schulen.

Materielle Ausstattung

Die materielle Ausstattung ist modern und aktuell. Neben den Schulbüchern mit differenzierten Lernangeboten und Leistungsniveaus ist die mediale Ausstattung komplett. In jedem Lehrerraum gibt es ein Active-Board (Whiteboard) als Tafelersatz. Zudem verfügt jede Lehrperson über einen Laptop, I-Pad, Beamer und Dokumenten-Kamera zur optimalen Einbindung von modernen Lernangeboten in den Unterrichtsprozess und Steigerung der Medienkompetenz. Für die Schüler stehen leistungsfähige Laptops zur Verfügung.

Unterrichtszeiten und Raumangebot

Die Freie Christliche Hauptschule ist eine Halbtagsschule. Der Unterricht beginnt morgens um 7:55 Uhr und endet um 13:05  Uhr. Freiwillige Arbeitsgemeinschaften, wie die Schul-TV-AG finden nach der 6. Stunde statt.

Unsere Schule unterrichtet seit einigen Jahren erfolgreich nach dem Lehrerraum-Prinzip. Die SchülerInnen wechseln für die verschiedenen Unterrichtsstunden jeweils den Raum. Die Schule verfügt über 11 Räume, die den verschiedenen KollegInnen zugeteilt sind. Zusätzlich gibt es einen kleinen Computerraum. Die weiteren Fachräume befinden sich in der angrenzenden Realschule. Diese werden gemeinsam genutzt. 

Prozessbegleitende Kommunikation

Durch das derzeit 11 Lehrpersonen umfassende Kollegium sind die vierteljährlichen Lehrer-, sowie Förderkonferenzen personell gleich besetzt, die Klassen-Teamsitzungen zur Hälfte. So ist ein kontinuierlicher Informations- und Austauschprozess optimal gewährleistet und eine Mitarbeit und Verantwortlichkeit aller Beteiligten befördert. Das Leitungsteam besteht aus den KlassenlehrerInnen 5 und 6, sowie den Sonderpädagogen.

Neue Kolleginnen und Kollegen werden individuell in die Konzeption der Inklusion eingeführt und erhalten gezielte Beratung für ihre Unterrichtsplanung oder eine eventuelle Klassenleitung.

Im Laufe des Schuljahres finden Klassenkonferenzen zu dem BereichSchullaufbahnberatung statt, in denen es u.a. auch darum geht, in wie weitbestimmte Schülerinnen und Schüler in den zielgleichen Regelunterrichtzurückgeführt werden können und welche besonderen Maßnahmen dazu im Vorfeldergriffen werden sollten.

Ein Austausch über Veränderungen im Bereich der Förderziele findet halbjährlichstatt. Das Fortbestehen oder mögliche Veränderungen im Bereich dersonderpädagogischen Förderung werden bis spätestens Mai beschlossen, so dassein Bericht an das Schulamt ergehen kann.

Unterricht und sonderpädagogische Förderung

Unterricht / Unterrichtsorganisation unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Förderschwerpunkte und -bedürfnisse können Kinder

 • zielgleich,  d.h. gemeinsam mit den Schülern nach den Richtlinien für die Hauptschule lernen oder 

• zieldifferent unterrichtet  werden. Hier gelten die Richtlinien der jeweiligen Förderschulen. 

Niveaudifferenzierte kompetenzorientierte Lehrpläne

Besonders in den Kernfächern Englisch, Mathematik und Deutsch ist es möglich, die individuellen Förderbedürfnisse aller Kinder zu berücksichtigen. Dies geschieht durch niveaudifferenzierte Unterrichts- und Lernangebote, die sich an den Lehrplänen der allgemeinen Schule orientieren. Dazu wurden ebenfalls Lehrbücher angeschafft, die diese Binnendifferenzierung berücksichtigen.

Vielfalt der Unterrichtsformen 

Im fünften Schuljahr wird der Schwerpunkt auf soziales Lernen gelegt, um kooperativen Lernformen den Weg zu ebnen. Methoden wie Think-Pair-Share, Gruppenarbeit oder Gruppenpuzzle werden Schritt für Schritt eingeführt, damit in allen Fächern damit gearbeitet werden kann. Dadurch können lernstarke und lernschwächere Schüler immer wieder voneinander profitieren. So kann ein Helfersystem aufgebaut werden.

Im fünften und sechsten Schuljahr ist Freiarbeit ein fester Bestandteil der Stundentafel. Dadurch kann die freie Arbeit auch in anderen Fächern immer wieder einfließen und eine Binnendifferenzierung nach Leistungsvermögen stattfinden. Ebenfalls in Klasse 5 und 6 findet eine gezielte Lese- und Schreibförderung statt. Durch Lesetandems wird die Leseflüssigkeit gefördert. In Förderstunden zur Rechtschreibung wird nicht nur die Richtigschreibung der Wörter geübt, sondern auch am Schriftbild gearbeitet, damit Rechtschreibfehler auch selber erkannt werden können.

Teamteaching in verschiednen Ausprägungen

Um ein ganzheitliches Förderkonzept entwickeln zu können, bilden HauptschullehrerInnen und  SonderpädagogInnen ein Team, das den Unterricht weitestgehend gemeinsam plant und  durchführt. Durch die Anwesenheit und Kooperation von zwei Lehrkräften zumindest in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik ist es möglich, die individuellen Förderbedürfnisse aller Kinder zu berücksichtigen. Dies geschieht durch niveaudifferenzierte Unterrichts- und Lernangebote, die sich an den Lehrplänen der allgemeinen Schule orientieren. Zur optimalen Förderung der Kinder im Gemeinsamen Lernen gehört nicht nur die Teamarbeit der beteiligten Lehrkräfte und Integrationshelfer. Von ganz besonderer Bedeutung ist auch die enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule, die Kooperation zwischen Schule und mit dem Kind arbeitenden Therapeuten (Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Motopädagogen etc.) und die Verbindung zu Förderschulen und außerschulischen Institutionen.  

Es gehört zum Unterrichtsalltag, dass so viel wie möglich im Klassenverband gelernt wird, eine Trennung nach speziellen, z.B. sonderpädagogischen Förderbedürfnissen, aber auch so oft wie nötig erfolgt. Dadurch kann sich jedes Kind mit Förderbedarf, aber auch ein Kind, das phasenweise mehr Unterstützung braucht, einem Thema oder Unterrichtsinhalt entsprechend seinen Fähigkeiten und seinem Lerntempo nähern. Für alle Schüler besteht die Verpflichtung, dabei die eigenen Lern- und Leistungsmöglichkeiten zu nutzen und auszuschöpfen.  

Jahrgangsübergreifende Angebote

Jedes Schuljahr findet eine Projektwoche statt, in der die Schüler nach Interesse und Neigung ein passendes Projekt aussuchen können. Um die sozialen Kompetenzen zu stärken, finden die Projekte bewusst jahrgangsübergreifend statt.

Sonderpädagogische Förderung

Individuelle Förderung und Unterricht

Die Beeinträchtigungen der Kinder sind unterschiedlicher Art (Förderschwerpunkt Lernen, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung).

Je nach Art des Förderschwerpunktes wird zielgleich oder zieldifferent unterrichtet. Dabei ist es uns ein Anliegen, das psychische Wohl des Kindes folgendermaßen zu berücksichtigen: Kinder, deren Bewertungsmaßstab für die eigene Leistungsfähigkeit  sehr vom Vergleich mit der Umgebung abhängt, müssen Gelegenheiten bekommen, Lerngruppen zu haben, in denen sie nicht nur das schwächste Glied sind.

Um den Kindern individualisierte Angebote machen zu können, werden Unterrichtsinhalte wie bereits beschrieben differenziert angeboten. Dieses differenzierte Angebot findet auf verschiedenen Ebenen statt: Kinder mit einem verlangsamten Lerntempo erhalten inhaltlich ähnliche, aber quantitativ reduzierte Materialien. Erweist sich ein Unterrichtsthema als inhaltlich zu komplex, arbeiten lernschwächere Kinder zwar möglichst am gleichen Thema, erhalten aber vereinfachtes Material. In einzelnen Fällen werden  ganz eigene – von der Klasse unabhängige – Lernziele formuliert und Unterrichtsbeiträge erarbeitet.

Beim gemeinsamen Lernen ist in jedem Falle die Leitidee der „individuellen Förderung“ zielführend. Dabei gilt es, Methoden und Unterrichtsformen auf die jeweiligen individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder abzustimmen. Ein besonderes Augenmerk liegt an der Freien Christlichen Hauptschule in der Förderung der Lese- und Rechtschreibkompetenz.

Wo es die individuelle Schülersituation möglich macht, besteht die Möglichkeit, in einzelnen Fächern auch annähernd zielgleich unterrichtet zu werden. Hier muss dann vermehrt darauf geachtet werden, dass die in Frage kommenden Schülerinnen und Schüler nicht überfordert werden. Die Lehrkräfte sind hier besonders gefordert.

Diagnostik, Lernstandskontrollen und Dokumentation

In Klasse 5 gibt es gemeinsam mit den Regelschülern eine angepasste Eingangsdiagnostik. Hier wird festgestellt, in welchen Bereichen eine individuelle Förderung von Nöten ist. Mit Hilfe von individuellen Förderplänen wird die Lernentwicklung der SchülerInnen dokumentiert. Dabei werden detailliertere Fördermaßnahmen ausführlich und kleinschrittig dargestellt.

Die Teilnahme der Freien Christlichen Hauptschule am Programm „Mathe sicher können“ schließt eine externe Diagnostik im Bereich der Grundrechenarten zu Beginn und auch am Ende von Klasse 5 mit ein. In einer Gruppe von etwa sechs SchülerInnen findet dann ein Förderunterricht für die Schüler mit den größten Lücken im Bereich der Grundrechenarten statt. Ziel ist es, dass Defizite aus der bisherigen Schullaufbahn aufgearbeitet werden und jedes Kind Sicherheit im Umgang mit der Mathematik gewinnt.  

Bei Klassenarbeiten erhalten die SchülerInnen einen individuellen Nachteilsausgleich. Im Förderschwerpunkt Sprache werden ihnen Aufgaben mit leichterer Sprache angeboten. In vielen Fällen brauchen sie einfach nur mehr Zeit.

Auf Beschluss der Schulkonferenz hin können Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen neben der schriftlichen Beurteilung auch Noten auf dem Zeugnis erhalten.

In der Dokumentation der individuellen Lernentwicklung wird der individuelle Lernprozess festgehalten und fortgeschrieben. Ein fachlich ausgerichtetes Portfolio kann hierzu eine sinnvolle Ergänzung bilden. Mithilfe des Portfolios können Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Lernfortschritt betrachten, reflektieren und kommentieren. 

Die Leistungsüberprüfung und -bewertung und die Dokumentation ergänzen einander:  Mit der Benotung werden Leistungen bezogen auf die Bildungsstandards bzw. die in den Kerncurricula ausgewiesenen Kompetenzen gemessen und im Zeugnis festgehalten. Die Dokumentation erfasst prozessual die Entwicklung individueller Lernstände einer Schülerin oder eines Schülers. Sie erfasst die individuellen Entwicklungspotentiale und die Lernentwicklung und verfolgt u. a. das Ziel, durch entsprechende Unterrichtsplanung Lernangebote und Lernstände miteinander abzustimmen. 

Spezifische Materialanpassung

Um den individuellen Bedürfnissen der SchülerInnen mit Förderbedarf gerecht werden zu können, wurde bereits gezielt ausgewähltes Differenzierungsmaterial angeschafft. In den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch sind Schulbücher im Gebrauch, die differenzierte Lernangebote anbieten. Diese Schulbücher beinhalten auch auf die Kompetenzstufen des jeweiligen Jahrgangs abgestimmte Zusatzmaterialien für Inklusion (Blue Line, Lernstufen Mathematik).  

Berufsvorbereitung und Abschluss

Unser Schulmotto lautet „Fit fürs Leben“. Entsprechend werden die Schülerinnen und Schüler in allen Fächern auf die Herausforderungen des Alltages vorbereitet. Dieses geschieht fächerübergreifend. 

Klasse 7

Im Fach „Arbeitslehre Technik“ lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Inhalte über die Berufswelt kennen. 

Im Unterricht werden gezielt Stärken gefördert und ermutigt; dabei wird Raum für gelenkte Freiarbeit und eigene Ideen gegeben. Dabei werden einzelne Unterrichtseinheiten so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler an den von ihnen selbst gesteckten Zielen gemessen werden. Insbesondere Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf können dort in ihrer eigenen Geschwindigkeit und Fähigkeiten arbeiten. So können auch in der  Theorie schwächere Schülerinnen und Schüler ihre manuellen und sozialen Kompetenzen ausbauen. 

Praktika

In Klasse 8, 9 und 10 machen die Schülerinnen und Schüler ein je 14-tägiges Berufspraktikum. Die Wahl der Arbeitsstelle wird vom Klassenlehrer und Stubo tätig unterstützt. Dies beinhaltet unter anderem Gespräche über Stärken und Vorlieben, aber auch das Aufzeigen der vielfältigen Möglichkeiten, insbesondere auch bei Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf. Firmen und Einrichtungen, die Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit ihnen haben, werden gezielt angesprochen. Während des Praktikums findet eine intensive Begleitung statt. In den Klassenstunden und im Fach Arbeitslehre/Technik sowie Hauswirtschaft werden die Jugendlichen auf das jeweilige Praktikum und die Erfordernisse vorbereitet. Dies geschieht in theoretischer und praktischer Form. Unter anderem werden auch Bewerbungsgespräche und -tests geübt. In Deutsch wird die Erstellung von Bewerbungsunterlagen gelehrt.

In der Klasse 10A findet zusätzlich ein Langzeitpraktikum statt. Dieses dient dazu, dass sich ein potentieller Arbeitgeber und Praktikant besser kennenlernen.

Zusammenarbeit und Betratung

Die Freie Christliche Hauptschule ist eine von Eltern gegründete Schule. Daraus ergibt sich von Beginn an eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen. Zweimal im Schuljahr finden Elternsprechtage statt, wobei das Gesprächsangebot von fast allen Eltern wahrgenommen wird. Darüber hinaus besuchen die KlassenlehrerInnen die Kinder in Klasse 5 zu Hause. Dies ist eine sehr vertrauensbildende Maßnahme. Eine Sozialarbeiterin führt in Klasse 5 ein Sozialtraining durch. Außerdem steht sie für Beratungsgespräche zur Verfügung. Dies hilft auch insbesondere SchülerInnen mit Förderbedarf in sozialer und emotionaler Entwicklung. 

Neben inhaltlicher und lebenspraktischer Förderung benötigen Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf klare und nachvollziehbare Strukturen. Eine erste Hilfe stellt das Klassenlehrerprinzip an unserer Schule da. Die KlassenlehrerInnen sind direkte Ansprechpartner für die Schüler, außerdem unterrichten sie so viele Fächer wie möglich in der eigenen Klasse. In der Stundentafel werden Klassenstunden ausgewiesen, in denen grundlegendes Sozialtraining stattfindet und Methodenkompetenz eingeübt wird. Darüber hinaus finden über das ganze Schuljahr verteilt mehre Sozial- und Methodentage statt. In Klasse 5 wird auch eine externes Sozialtraining mit Übernachtung durchgeführt.

Zur Unterstützung der Elternkommunikation und der Hausaufgabenorganisation wurde ein schulbezogenes Hausaufgabenbuch für alle Schülerinnen und Schüler installiert.

Resümee

Damit das pädagogische Konzept des Inklusiven Unterrichts gelingen kann, ist es wichtig, dass alle Beteiligten, sowohl LehrerInnen und Sonderpädagogen als auch die Eltern, dieses mittragen und unterstützen. Vor allem die Kooperationsfähigkeit der LehrerInnen und Sonderpädagogen spielt eine entscheidende Rolle. Ein enges Zusammenarbeiten ist unabdingbar, Inhalte des Unterrichts müssen abgestimmt werden und eine regelmäßige Reflexion über die Lern- und Entwicklungsschritte stattfinden. Nach den bisherigen Erfahrungen ist deutlich geworden, dass die gesamte Schule sich als Inklusive Schule verstehen muss, da die Anwesenheit „besonderer“ Kinder nicht nur den eigentlichen Unterricht prägt.

Als Perspektive ist angedacht, dass die Freie Christliche Hauptschule pro Jahrgang eine GU-Klasse einrichten kann und möchte. Dazu wird es erforderlich sein, die personellen und materiellen Ressourcen  immer weiter auszubauen. Es wäre wünschenswert, wenn ein Unterrichten im Team in den GU-Klassen die Regel werden könnte, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf umfassend gerecht werden zu können.